Archiv für den Monat Februar 2015

Erste Leseprobe – Der Pate und das Literarische Quartett

Aller Anfang ist Lesen: Bei der ersten Leseprobe kämpfen wir nicht nur gegen einen unbekannten Text und altertümliche Sprache. Um den Charakteren zudem Leben einzuhauchen, mimt man 20150205_184456_brbgerade zu Beginn gern Bekanntes nach…so bekommt der Brautvater merkliche Züge des Paten, der gebildete Dottore hörte sich verdächtig nach einem gewissen Literaturpapst an. Besonders knifflig sind die Rollen mit zwei Gesichtern zu interpretieren. So jammert der ewig hungrige Truffaldino beim Ausbrüten seiner Geniestreiche ständig vor sich hin, gibt aber vor Dritten gern den affektierten und äußerst selbstbewßten Alleskönner. Beatrice dagegen verbirgt ihre Verliebtheit beständig hinter einem betont maskulinen Auftritt (vgl. Das Leben des Brian: „Ist Weibsvolk anwesend?!“ „Nein!…Ähm…Nein.„)…

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Spielzeit 2015 – Carlo Goldonis „Der Diener zweier Herren“

Demokratisch beschlossen und verkündet: Unsere Komödien-Projekt in der Spielzeit 2015 wird Carlo Goldonis „Der Diener zweier Herren“. Goldoni – oft als Totengräber der Comedia Dell’Arte bezeichnet – fesselte seine Zuschauer durch rasante und abwechslungsreiche Stücke, deren einfache Sprache und Zugänglichkeit das moralisierende und psychologisierende Theater seiner Zeit persiflieren. In dem 1746 erstmals aufgeführten Bühnenstück „Der Diener zweier Herren“ stattet er die Figuren der Comedia Dell’Arte mit individuelleren Zügen aus läßt aus ihren Stärken und Schwächen, ihren Liebes- und Geschäftsbeziehungen viele Verwicklungen einer turbulenten Handlung entstehen.

GoldoniDarum geht’s im Stück:

Rosalia, die Tochter des venezianischen Kaufmanns Pantalone, liebt Silvio, ist aber dem aus Turin stammenden Federigo Rasponi versprochen. Als dieser im Duell von Florindo getötet wird, fühlt Rosalia sich frei und hofft auf die Verlobung mit ihrem Geliebten. Aus Angst vor der Justiz ist Florindo verschwunden. Seine Geliebte Beatrice vermutet ihn in Venedig und taucht in Männerkleidung ausgerechnet unter dem Namen ihres Bruders Federigo Rasponi in der Stadt auf. Das sorgt im Haus des Pantalone für größte Verwirrung. Doch das Durcheinander kommt erst richtig in Schwung, als der von Beatrice neu eingestellte Diener Truffaldino nicht nur ihr Diener, sondern geplagt vom ständigen Hunger auch der des verzweifelt gesuchten Florindo wird…

Eins, zwei, drei – Applaus!

Dreimal volles Haus, drei mal ein voller Erfolg: Die Theatergruppe c.t. bedankt sich bei allen Gästen für die erfolgreiche Spielzeit in 2014. Zur Premiere von Labiches „Der Florentiner Hut“ am 24. April 2014, sowie zu den Aufführungen an den beiden darauffolgenden Tagen verfolgten mehrere Hundert Gäste die rasante Verfolgungsjagd Herrn Fardinards quer durch Paris nach der legendären Kopfbedeckung – stets verfolgt von seiner robusten Schwiegermutter, seiner naiven Braut und dem Rest der buckligen Verwandtschaft. Wir freuen uns auf die kommende Spielzeit 2015, bis dahin!